Sonntag, 23. August 2009

Test: Angeln auf Hochseejacht

Hallo.


Wollt mal kurz von einer Meisterleistung des Bootbaus berichten.
Leider weiß ich die genaue Bezeichnung des luftgefüllten Gummis nicht mehr, im Verlauf des Berichts wird aber wahrscheinlich auch erkenntlich, daß es unerheblich ist.

Ich brauchte auf die Schnelle ein Gefährt, welches mich am angestrebten See zum anderen Ufer bringt um anzufüttern und die Montagen auszubringen. Die ebucht gab da etwas für 11 Euro inkl Versand her. Bestellt und raus zum See.


Aufpumpen ging recht leicht und fix. Bißl dünner "Stoff", wird aber schon gehen.

Rein das Ding ins Wasser. Da bißl Wind war, mußte ich gleich mit 2 massiven Stöcken sichern, sonst wärs weggewesen. Nunja... wird wohl bei jedem Schlauchboot so sein.

Ruten fertiggemacht, Futter angemischt und raus mit dem Ding in die Fluten. Die Paddel haben sich mehr gebogen als meine 2,75lbs Rute beim Drill eines Wales. Aber man ist ja ein Mann und was man möchte, wird auch realisiert. Alles an den Plätzen abgelegt und zurück.

Der Wind wurde allerdings stärker. Nun mußte ich bißl mehr paddeln. Hätte ich die Geschwindigkeit mit den Füßen im Wasser gehabt, hätte ich wie Moses übers Wasser laufen können (das teste ich übrigens auch nochmal).
Da ich mich immer mehr vom angestrebten Ziel entfernte, versuchte ich durch ändern der Sitzposition etwas an der Schwimmeigenschaft des Schlauchbootes zu ändern... vergebens.
Mittlerweile dachte ich schon ewig auf dem See gewesen zu sein, da ich auf einmal Bart trug, und mir die Arme schon weh taten. Weiterhin schien ich langsam unter inkontinenz zu leiden. Hose wurde am Hintern immer nasser. Genauere Betrachtung (wie es meine Manövrierversuchen auf rauher See zuließen) ergab aber, daß da wohl Wasser ins Boot lief.
Nun brach ein Paddel, aber wie o.a. als Mann zieht man sein Ding durch. Also weiter mit dem verbliebenen.
Die anderen Angler rings um s Gewässer lachten sich schlapp, ich kämpfte weiter ums Überleben.
Warum saß ich tiefer als beim Einstieg ins Boot? Ein Blick nach hinten sagte Einiges. Es sprudelte ganz lustig Luftbläschen. Sogar in den meterhohen Wellen erkennbar. Sah aus, als wenn ich motorisiert wäre.

Nun liefen mir bald die Tränchen. So sehr ich mir auch Mühe gab, ich trieb immer weiter Richtung Schilf, welches mir mit Sicherheit den Gummi zerschnitten hätte.

Manchmal scheinen Dinge nicht wichtig. Doch in solchen Momenten rufst nach Mama und sogar als Atheist betest zu irgendwelchen Göttern.

Der Wind flaute ab, und wehte wieder stärker. Ich kam Richtung Ziel und trieb wieder ab. Das Spiel ging ca 30 Minuten, danach konnte ich den Frachter einparken.

Trotz sichern wurde das Schlauchboot zig mal "vom Winde verweht". Ich mußte auf einen Baum, um es nach einer Böe wieder fahrtüchtig zu machen.

Das ich derart abtrieb und das Boot bei jedem Windzug gleich fortgeweht wurde liegt daran, daß es wirklich ähnliches Material ist, welches für diese Wasserbälle für Kinder geeignet ist.

Das Gerät wurde dann nur noch als Abhakmatte genutzt und machte sich dabei sehr gut. Das 2. Paddel ging auch irgendwie zu Bruch.

Fazit:
Wer ein Schlauchboot für 3 Tage und Abenteuer sucht, ist hier gut und richtig beraten. Kannst mit dem Ding richtig auf die Kac.cke hauen und nen Maxen markieren Augenzwinkern Innerhalb dieser 3 Tage gern auch als Abhakmatte nutzbar. 3 oder 4 Bügeleisen bitte nicht vergessen, sonst suchtst Du alle 10 Min das Ding mang der Baumkronen.

+ Preis
+ geniale Abhakmatte
+ leicht entsorgbar
+ ne Menge Spaß und Adventure (is halt wat für richtige Männer)

- sehr dünnes Material
- nach 2 Einsätzen nicht mehr zu gebrauchen
- ich würde mein Kind nicht dort reinsetzen. Siehst nie mehr wieder. (vielleicht ne günstige Möglichkeit die Frau loszuwerden *koppkratz* )


Die Bilder....


So sah das Boot in meinen Träumen und nach dem Kauf aus.





So nach 3 Tagen. Leider waren die Paddel schon nicht mehr da.





So nach 4 tagen, wahrscheinlich auch der einzig vernünftige Verwendungszweck


Freitag, 7. August 2009

Test: Prologic Senzora 3+1

Hallo.

Eigentlich wurde schon viel über die Senzora Bißanzeiger von Prologic geschrieben. Jedoch möchte ich in diesem Post einiges zusammenfassen, ergänzen und gleichauf meine Erfahrungen mit den Muntermachern darlegen.



Warum das Set? Ich habe einiges Gutes darüber gehört und wurde auf unabhängigen Seiten als Preis/Leistungssieger deklariert.



Verpackung und erster Eindruck:


Das Set kommt in einem Hardcase aus Plastik, welches eigentlich recht günstig aussieht. Nach dem Öffnen wird man dann aber angestrahlt, wie Vincent beim Öffnen des Koffers in Pilp Fiction.
Was Vincent dort vorfand, weiß man nicht, hier offenbart sich allerdings ein Bonbon.
Schön eingebettet und genau passend in Schaumstoff:

3 Bißanzeiger und der Funkempfänger. Sieht wirklich gut aus

Dazu kann man noch 2 Schaumstoffstücke herausnehmen, welche dann Platz für noch einen Bißanzeiger und Batterien usw machen.

Die kurze knackige Beschreibung (die mehr als zureichend ist) zu Gemüte geführt und die Bißanzeiger auf Frequenz gebracht. Durch zig Verstellmöglichkeiten der Dipschalter ist es fast ausgeschlossen, daß jemand am Gewässer die selbe Frequenz nutzt wie man selbst.
Die Funke selbst hat Dioden, die farblich unterschiedlich sind. So sieht man sofort, auf welcher Rute ein Biß ist.
Weiterhin gibt es Einstellungen, um den Empfänger in anderen Farben leuchten zu lassen, als die Bißanzeiger. Sieht man ggf vorerst als Unnötig an.
Aber ein Beispiel: Es wird 10 Jahre mit 2 Ruten gefischt, linker Bißanzeiger rot, der rechte grün. Nun verabschiedet sich der grüne Bißanzeiger, man setzt den blauen ein. Nun kann ich wie gewohnt trotzdem am Empfänger die grüne Leuchte blinken lassen.
Die Bißanzeiger selbst kann man in Lautstärke, Sensibilität und Ton über Druckschalter verstellen. Es gibt da keinen "Anschlag". Bedeutet: Wenn man bis beispielsweise bis maximale Lautstärke durch ist, fängt es wieder von vorn an.




Im Einsatz am Gewässer:

Zum Einsatz in den Bißanzeigern kommen 9V-Blöcke, im Empfänger 3 AAA-Batterien.
Die Blöcke sitzen ohne wackeln fest, die Batterieschächte sind gefüttert. Die Batterieklappe des Empfängers ist eindeutig zu leichtgängig. Hier schafft ein Stück Papier zwischen eingelegten Batterien und Klappe Abhilfe.
Die Bissis "fressen" auch die günstigen Blöcke von Plus (Habe gehört, daß einige dann schon Piepen, daß die Batterie leer wäre).
Als erstes wurde die Reichweite getestet. Grund hierfür waren sehr unterschiedliche Aussagen im Netz. Bei einem gingen keine 20 Meter, bei anderen bis 100/120 Meter.
Mit frischen Batterien durch dichten Wald waren ca 150 Meter möglich. Das ist lt Aussagen von Usern mit weit teureren Modellen ein guter bis sehr guter Wert.

Beim Testen hatte ich viel Glück mit dem Wetter, so daß die neue Gerätschaft wirklich auch gefordert wurde. Mehrere Tage Regen taten Ihnen nichts.

Da ich in der Beschreibung nichts drüber fand, wollte ich die Reaktion des Tackles anschauen, wenn alte batterien genutzt werden. Der Empfänger piept tatsächlich, wenn die Batterien zur Neige gehen. Die Reichweite minimiert sich auch auf ca 80-100 Meter. Bei den Bißanzeigern selbst weiß ich es noch nicht, da ich keine gebrauchten Blöcke zur Hand hatte.

Nochmal zur Wasserfestigkeit: Durch ein Versehen, ist einer der Senzora nachts im Wasser gelandet und paar Minuten darin verblieben. Ohne Aussetzer funktioniert er heute noch.

Die Funkübertragung ist annähernd 1:1. Wobei ich hier Bruchteile von Sekunden Verzögerung zwar anspreche, aber in meiner letztendlichen Bewertung keinen negativen Einfluß hat. Das was der Bißanzeiger von sich gibt, ertönt und leuchtet auch am Handgerät.

Die Bissies haben einen DV-Ausgang. Tests mit Fox-Swingern ergaben das die Fox zwar leuchten, allerdings nur so lang, wie der Anzeiger piept. Nachleuchten ist nicht vorhanden. Nun weiß ich allerdings nicht, ob es mit anderen Illus ggf ein positiveres Ergebnis gäbe. Im Netz habe ich hierzu auch nichts gefunden.

Die Sensibilität ist wirklich sehr gut einstellbar. Ob in der Havel bei Hochwasser oder im Hausgewässer. Die Glöckchen läuten, wenn sie es sollen.
Lautstärke der Bißanzeiger selbst von sehr leise bis Kirchturmglocke alles bei. Der Empfänger reicht für laute Nebengeräusche wie Regen auf dem Zelt zu, auch Vibration ist möglich. Wer allerdings einen Hammer braucht um aus seinem Koma zu erwachen, könnte ggf einen einzelnen Piepser überhören.





Fazit:

Ich denke, daß ich mich mit den Senzora auf keinen Fall falsch entschieden habe habe. Für ca 160 Euro bekommt man hier Bißanzeiger, die genau das tun, was sie sollen. Sie wecken mich aus meinem Dornröschenschlaf, wenn der 40er mich sehen möchte, läuten aber nicht umsonst. Die Batteriefachklappe des Empfängers ist ein klarer negativer Punkt, der aber beseitigt werden kann. Die Gerätschaft ist für Wind und Wetter geeignet und nicht hässlich.
Meiner Ansicht nach auch hier mal wieder eine Ansage gegenüber Funken, die weit über das doppelte kosten (wobei ich keineswegs deren Daseinsberechtigung in Frage stelle).
Von mir eine klare Kaufempfehlung

+ Preis
+ wasserdicht
+ Kleinigkeiten wie Öse für Schlüsselband usw
+ kleiner handlicher Empfänger
+ hohe Reichweite

- Batteriefachdeckel des Empfängers lose
- nicht sehr hochwertige Kofferverschlüsse
- Empfänger könnte ein wenig lauter sein